erschienen beim Energiewende direkt Newsletter 18/2015 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi am 20.10.2015.
Sind Pumpspeicher oder Batterien besser für die Energiewende? Diese Frage stellte das BMWi in seiner Rubrik "kontrovers" auf seinem Newsletter "Energiewende direkt". Die Antwort ist einfach: Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir Speicher in einer ganz anderen Dimension als heute. Dezentrale Solarstromspeicher sind dabei klar im Vorteil. Und wir brauchen vor allem eins: Eine echte und schnelle Energiewende, die wirklich eine ist.
Die Erneuerbaren Energien deckten 2014 nur 11,1 Prozent unseres Primärenergiebedarfs. Setzen wir die Energiewende im Tempo der letzten 14 Jahre fort, wird die Dekarbonisierung in Deutschland erst 2155 abgeschlossen sein. Wollen wir das Klima wirksam schützen und das vielbeschworene 2-Grad-Limit sicher einhalten, muss unsere Energieversorgung aber schon 2040 ganz ohne fossile Energieträger auskommen. Den Löwenanteil des künftigen Energiebedarfs werden Windkraft und Photovoltaik decken müssen, die dafür jeweils eine installierte Leistung in der Größenordnung von 200 GW benötigen. Übertragungsleitungen können die dann auftretenden Angebotsschwankungen nicht ausgleichen. Hierfür brauchen wir neue Speicher.
Allein für den Tag-Nacht-Ausgleich ist an sonnigen Tagen künftig eine Speicherkapazität von bis zu 500 GWh erforderlich. Die bestehenden Pumpspeicherkraftwerke sind mit 40 GWh dafür zwar hilfreich, aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Ausbaupotenziale in Deutschland sind stark begrenzt. Möchte man Pumpspeicher in anderen Ländern anzapfen, sind gigantische Leistungstrassen nötig, die allein aus Akzeptanzgründen kaum durchsetzbar sind. Das Potenzial dezentraler Batteriespeicher wird hingegen häufig unterschätzt und überschreitet das von Pumpspeichern erheblich. Sie lassen sich direkt von und bei den Verbrauchern errichten. Das steigert die Akzeptanz der Energiewende. Die Renditeerwartungen von Bürgern sind zudem geringer als von Energiekonzernen und innovative Unternehmen wie Tesla sind dabei, Speicher zu regelrechten Mainstreamprodukten zu entwickeln. Für den saisonalen Ausgleich müssen dezentrale Solarstromspeicher noch durch die Power-To-Gas-Technologie ergänzt werden. Technisch und ökonomisch ist damit eine vollständig regenerative Energieversorgung realisierbar. Und wenn die Politik den Mut aufbringt, endlich das nötige Tempo bei der Energiewende zuzulassen, können wir so auch die Klimaschutzziele erreichen und damit die Lebensgrundlagen unserer Kinder sichern.
Eine Vielzahl an Artikeln behandelt aktuelle Themen der Energiepolitik, des Klimaschutzes und des Einsatzes erneuerbarer Energien.
In verschiedenen Print-, Radio- und TV-Interviews nimmt Volker Quaschning Stellung zu aktuellen Fragen über die Energiewende und eine klimaverträgliche Energieversorgung.
Die weltweite Elektrizitätserzeugung regenerativer Kraftwerke steigt kontinuierlich an: Sie ist nun rund viermal so groß wie die der Kernkraft. Im Jahr 2023 konnte bereits über ein Drittel des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Moderne Anlagen auf Basis von Wind und Sonne laufen bald der klassischen Wasserkraft den Rang ab.
Früher oder später werden Gerichte eine Klimaschutzpolitik einfordern, die
auch Gesetze und Ziele einhält. Beschließen also ausgerechnet Merz oder Söder dann
ein Tempolimit?
Am 14. Mai wurde in Deutschland so viel Solarstrom ins Netz eingespeist wie noch
nie. Das hat auch Auswirkungen auf unsere Nachbarländer, speziell auf die
Atomkraft-Ambitionen in Frankreich.
Im Jahr 2022 wurden fast 10 GW an regenerativen Energien neu installiert. Davon entfallen 9,6 GW auf PV und Wind. Mit 7,2 GW wurden so viele neue PV-Anlagen installiert wie seit den Rekordjahren 2010-2012 nicht mehr.