Ich bin Vater dreier Kinder. Als verantwortungsbewusster Vater fällt es mir zunehmend schwer ruhig zu bleiben.
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Seit einigen Wochen demonstrieren freitags Kinder, Jugendliche und Studierende unter dem Motto #FridaysForFuture,
weil sie ernsthaft Angst um ihre Zukunft haben. Sie haben die Sorge, dass unsere heutige Lebensweise und die Untätigkeit
der politisch Verantwortlichen ihre Lebensgrundlagen bedroht. Und die Sorge ist berechtigt. Zahllose Klimaberichte der
letzten Jahre zeigen, dass unsere Erde geradezu auf eine Heißzeit zusteuert. Haben die Kinder einmal unser Alter erreicht,
werden sich die Lebensbedingungen dramatisch verschlechtert haben. Kommt die heutige junge Generation ins Rentenalter,
könnten sie sich auf einer Erde wiederfinden, bei der die Temperaturen in weniger als 100 Jahren stärker angestiegen sind
als seit der letzten Eiszeit vor 20 000 Jahren bis heute. Es ist zu befürchten, dass dieser extreme Klimawandel am Ende sogar
das Überleben der jungen Generation gefährdet.
Statt die Sorgen der Kinder ernst zunehmen, werden die Kinder und Jugendlichen zunehmend unter Druck gesetzt, beschimpft
und verunglimpft. Statt sich für die Interessen der Kinder einzusetzen und endlich wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel
einzuleiten, machen sich Politiker und Mitglieder unserer Regierungen auf Lands- oder Bundesebene bis hin zur Spitze der
Bundesregierung über die Kinder lustig oder nennen sie gar im gleichem Atemzug mit rechtsradikalen Gruppierungen. Als Vater
bin ich über dieses entwürdigende und verantwortungslose Verhalten entsetzt. Kinder sind nicht wahlberechtigt, sie senden
keine Lobbyisten in die Parlamente und haben auch kein Geld für großzügige Parteispenden. Aber das gibt niemandem Recht,
so mit ihnen umzugehen.
Hinter den Kindern stehen aber auch Eltern. Wir haben auch keine Lobbyisten in den Parlamenten und nicht das Geld für
großzügige Parteispenden. Aber anders als Kinder haben wir bei der nächsten Wahl eine Stimme. Und wir sind Viele.
Liebe Eltern. Lassen Sie uns unsere Solidarität mit den Kindern und Jugendlichen ausdrücken. Zeigen wir ihnen, dass
wir ihre Sorgen ernst nehmen und auch bereit sind zu handeln. Stellen wir uns hinter die Forderungen der Kinder und stellen
wir uns vor die Kinder, wenn sie von Erwachsenen angegriffen werden.
Und wir können unserer Solidarität und unserem Verantwortungsbewusstsein auch ein Gesicht geben. Mit dem Schild
#SkolstrejkFörKlimatet hat die 16-jährige Greta Thunberg vor einigen Monaten die Proteste eingeleitet. Eine Vorlage des
Schildes finden Sie auf meiner Webseite, Twitter, Facebook oder Instagram. Drucken Sie das Schild aus und machen Sie ein
Foto von sich, wie Sie die Proteste unterstützen und wie Sie einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten und posten Sie die
Fotos unter dem Hashtag #ParentsForFuture.
Halten Sie auch unbedingt Ihren Kindern den Rücken frei, wenn diese durch die Klimastreiks in der Schule unter Druck
geraten und zeigen Sie Politikerinnen und Politikern die rote Karte, wenn sie über die Schulpflicht diskutieren anstatt
endlich wirksamen Klimaschutz umzusetzen. Schließen Sie auch mit anderen Eltern zusammen. Viele engagierte Eltern haben
inzwischen für die Bewegung ParentsForFuture eine tolle Internetpräsenz geschaffen, dort super Aktionen gestartet und viele
aktive Regionalgruppen gegründet. Informationen dazu finden Sie unter
ParentsForFuture.de
Doch das alles wird nicht reichen, um die Lebensgrundlagen unserer Kinder zu erhalten. Wir müssen alle unseren Lebensstil
konsequent ändern. Der Flug in den Urlaub oder gar die Kreuzfahrt, unser ungezügelter Konsum, das tägliche Stück Fleisch oder
Wurst, der Strombezug von Energiekonzernen mit Kohle- oder Erdgaskraftwerken, das Fahren mit Benzin- und Dieselautos und die
eigene Erdöl- oder Erdgasheizung müssen so schnell wie möglich Geschichte werden. Setzen Sie das im Rahmen Ihrer Möglichkeiten
konsequent um, kommunizieren Sie das öffentlich über die sozialen Netzwerke und reden Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis
darüber. Es muss uns gelingen, dass am Ende Alle bereit sind, die nötigen Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Nur so können wir
die Zukunft und das Überleben unserer Kinder retten. Dankeschön.
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