Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise sind die Kohlendioxidemissionen im Jahr 2020 stark gesunken.
Die Bundesregierung erreicht damit recht unerwartet doch noch ihre eigenen Klimaschutzziele für das Jahr 2020.
Diese sind aber für das Einhalten des Pariser Klimaschutzabkommens viel zu gering.
Um den globalen Temperaturanstieg durch den Klimawandel deutlich unter 2°C, möglichst auf 1,5°C zu begrenzen,
sollten die Kohlendioxidemissionen noch in den 2030er-Jahren auf null sinken. Dafür sind die bislang eingeleiteten
Klimaschutzmaßnahmen viel zu gering. Nach der Coronakrise ist beim Wiederhochfahren der Wirtschaft ein erneuter Anstieg
der Emissionen zu erwarten.
Vor allem nach dem Fall der Mauer und der deutschen Wiedervereinigung konnten Anfang der 1990er-Jahre in
Deutschland große Erfolge bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen erzielt werden. Zwischen 1990 und 1995
gingen die Gesamtemissionen fast um 11 Prozent zurück. Dieser Rückgang war jedoch hauptsächlich auf den
wirtschaftlichen Umbruch in den neuen Bundesländern zurückzuführen. In den alten Ländern haben die
Treibhausgasemissionen in diesen Jahren sogar noch zugelegt.
Seit dem Jahr 2000 war erneut ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Der Einsatz erneuerbarer Energien, die Nutzung
emissionsärmerer Energieträger und rationelle Energieverwendung zeigen erste Resultate. Zum Erreichen der
langfristigen Klimaschutzziele ist jedoch ein deutlich schnellerer Rückgang der Treibhausgasemissionen
erforderlich. Wegen der Wirtschaftskrise gingen im Jahr 2009 die Emissionen sprunghaft zurück. Der
Energieverbrauch nahm rapide ab und damit auch die Treibhausgasemissionen. Ein Zeichen nachhaltiger
Energiepolitik ist dieser Rückgang allerdings nicht. Dies zeigt der erneute Anstieg im Jahr 2010.
Kohlendioxid macht in Deutschland knapp 90 Prozent aller Treibhausgasemissionen aus. Andere Gase wie Methan oder Lachgas sind
hier von untergeordneter Bedeutung. Weit über 90 Prozent der gesamten Kohlendioxidemissionen sind wiederum energiebedingt, stammen also aus der
Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der gesamten
Kohlendioxidemissionen, die folgende Tabelle weist energiebedingte Kohlendioxidemissionen, Gesamt-Kohlendoxidemissionen und
Gesamt-Treibhausgasemissionen getrennt aus.
Jahr | energiebedingte CO2-Emissionen | Gesamt- CO2-Emissionen |
2020 | ||
2019 | 705,6 | |
2018 | 704,1 | 755,4 |
2017 | 735,1 | 786,7 |
2016 | 752,5 | 800,5 |
2015 | 749,3 | 795,8 |
2014 | 745,2 | 792,9 |
2013 | 788,1 | 835,7 |
2012 | 769,2 | 817,0 |
2011 | 763,1 | 812,7 |
2010 | 784,5 | 833,1 |
2009 | 745,9 | 789,1 |
2008 | 802,5 | 854,1 |
2007 | 796,9 | 850,9 |
2006 | 822,8 | 878,0 |
2005 | 811,7 | 865,9 |
2004 | 820,0 | 885,9 |
2003 | 835,0 | 900,5 |
2002 | 838,0 | 899,3 |
2001 | 852,0 | 915,7 |
2000 | 839,8 | 899,4 |
1999 | 857,0 | 895,4 |
1998 | 864,0 | 922,8 |
1997 | 895,0 | 930,8 |
1996 | 872,0 | 958,4 |
1995 | 881,1 | 938,0 |
1994 | 881,8 | 938,9 |
1993 | 900,6 | 955,1 |
1992 | 910,5 | 964,6 |
1991 | 955,9 | 1012,9 |
1990 | 989,9 | 1050,9 |
Jahr | gesamte Treibhausgasemissionen | Änderung gegenüber Vorjahr |
2020 | 722 | -10,3% |
2019 | 804,6 | -6,3% |
2018 | 858,4 | -4% |
2017 | 894,3 | -1,7% |
2016 | 909 | +0,6% |
2015 | 906 | +0,4% |
2014 | 902,4 | -4,6% |
2013 | 941,6 | +2,1% |
2012 | 924,1 | +0,6% |
2011 | 919,4 | -2,8% |
2010 | 942,3 | +5,4% |
2009 | 906,4 | -6,9% |
2008 | 973,8 | +0,2% |
2007 | 971,8 | -2,7% |
2006 | 998,8 | +0,7% |
2005 | 991,5 | -2,7% |
2004 | 1018,9 | -1,7% |
2003 | 1036,1 | -0,3% |
2002 | 1039,4 | -2,0% |
2001 | 1060,4 | +1,4% |
2000 | 1045,8 | -0,1% |
1999 | 1046,7 | -3,1% |
1998 | 1079,8 | -2,3% |
1997 | 1105,3 | -3,0% |
1996 | 1139,7 | +1,6% |
1995 | 1121,8 | -0,3% |
1994 | 1124,9 | -1,6% |
1993 | 1143,8 | -0,8% |
1992 | 1152,8 | -4,2% |
1991 | 1203,0 | -3,7% |
1990 | 1249,5 |
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